Am 14. Januar 2017 appellierte Save Me Mannheim an den Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz, sich für die sofortige Aufnahme von mindestens 550 Geflüchteten aus den EU-Flüchtlingslagern einzusetzen.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz,
wie wir der Presse und den Berichten des UNHCR täglich entnehmen können, hat sich die Situation der Geflüchteten an den EU-Außengrenzen, insbesondere derer auf den griechischen Inseln, dermaßen zugespitzt, dass es nicht mehr hinnehmbar ist, tatenlos zu bleiben. Wie lange wollen wir noch zuschauen, wie Menschen in unbeheizten Zelten frieren, krank werden, Gefahr laufen zu erfrieren?
Wir haben die Gemeinderatsfraktionen im Sommer 2016 aufgefordert die Aufnahme von 550 Relocation-Geflüchteten zu befürworten, um die schleppende Aufnahme der von der Bundesregierung zugesagten 27.400 Geflüchteten aus Griechenland und Italien zu beschleunigen.
Da in Mannheim weder eine LEA und aller Voraussicht nach auch kein Ankunftszentrum eingerichtet wird, steht unserer Meinung nach der Aufnahme von Relocation-Flüchtlingen nun erst recht nichts mehr im Wege.
Sie haben im letzten Jahr beim Bürgermeistergipfel im Vatikan beeindruckende Vorschläge gemacht, wie die Kommunen pragmatisch und nachhaltig Hilfe in den Herkunftsländern der Geflüchteten leisten können. Wir teilen Ihre Auffassung, dass die Kommunen eine zentrale Rolle bei der Lösung globaler Probleme und der Aufrechterhaltung europäischer demokratischer Werte spielen.
Gerade das aber verpflichtet uns, auch Direkthilfe zu leisten, wo Not ist. Wir möchten Sie deshalb inständig bitten, sich für die Aufnahme von Geflüchteten in Mannheim einzusetzen und darauf einzuwirken, dass sich die Stadt Mannheim dem Land/Bund gegenüber umgehend bereit erklärt, ein Kontingent von mindestens 550 Geflüchteten aufzunehmen. (Das sind zwei Prozent der 27.400 Menschen, die Deutschland mindestens aufnehmen muss.)
Mannheim ist bundesweit bekannt für seine Weltoffenheit und lange Tradition des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Religionen und Kulturen. Lassen Sie uns deshalb auch jetzt nicht länger schweigen, warten und wegschauen, sondern nach vorne gehen und Verantwortung übernehmen!
Mit freundlichen Grüßen
Save-Me Mannheim
Anna Barbara Dell, Nadja Encke, Bettina Franke, Gisela Kerntke